CoverCast & CrewRegie: Martin Scorsese Schauspieler/Sprecher: Leonardo DiCaprio Daniel Day-Lewis Cameron Diaz Jim Broadbent John C. Reilly Extras
GesamtwertungFilm/Inhalt (4 Bewertungen): 89 %
Bild: (2 Bewertungen)93 %
Ton: (2 Bewertungen)95 %
Extras: (3 Bewertungen)90 %
Technik: (Nur Wertung des Reviewers)90 %
Infos zum EinträgerTestequipment: Fernseher: Panasonic TX 32PK25D DVD-Player: Panasonic RV 20 Receiver: Pioneer VSX-609 RDS Boxen: Canton Sub: Canton AS 22 |
InhaltNew York City 1847. Zwei verfeindete Gangs stehen sich gegenüber. Nach kurzer Ansprache folgt eine Schlacht wie im Mittelalter. Keine Pistolen, nur Messer und andere Stichwaffen werden eingesetzt. Der Gewinner wird das Gebiet um Five Points zukünftig kontrollieren. Priest Vallon (Liam Neeson), wird vor den Augen seines Sohnes Amsterdam von Bill "The Butcher" (Daniel Day-Lewis) brutal ermordet. Der Sohn wird verbannt...
Nach 16 Jahren kehrt Amsterdam (jetzt gespielt von Leonardo DiCaprio) unerkannt wieder. Er hat nur eines im Kopf: Rache! Doch er läßt sich Zeit. Er freundet sich mit Bill an, der zu seinem Mentor wird. Bill kontrolliert das Gebiet um Five Points, ist eine Art Prototyp des modernen Mafioso. Er wird über alle Vorgänge in seinem Gebiet informiert, korrupte Polizisten sind seine Handlanger, Politiker suchen seine Freundschaft und Nähe. Nach und nach erfährt Amsterdam immer mehr über Bill, was ihn nicht unbedingt sympathischer werden läßt. Auch Amsterdams Freundin, die Taschendiebin Jenny (Cameron Diaz), hat mit Bill Erfahrungen gemacht, an die sie sich lieber nicht zurückerinnert. Während Amsterdam einen Plan für seine Rache ausarbeitet, sind die Vereinigten Staaten in Aufruhr. Der Bürgerkrieg fordert hohe Opfer, so daß sich Präsident Lincoln gezwungen sieht, die Wehrpflicht einzuführen. Ein Volksaufstand droht... Do not copy! Infos zum FilmSprachen deutsch 5.1 deutsch 5.1 DTS englisch 5.1 Untertitel: deutsch, englisch Externe LinksKritikenFazit (10/10): Gleich am Anfang geht"s zur Sache. Die Anfangsschlacht ist in einer der MTV-Ästhetik nicht unähnlichen Art gedreht. Fast ist es schön, Menschen beim Sterben zuzusehen. Außer den veränderten Farben, bleiben auch Zeitlupenaufnahmen nicht ohne Wirkung. Sobald der erwachsene Amsterdam auftaucht, läßt sich der Film Zeit, um die einzelnen Charaktere herauszubilden. Wichtiger als die Story ist Leben, Denken und Fühlen der Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert, das der Film in einem Mikrokosmos (Five Points) zeigt. Immigranten strömten täglich zu Hunderten nach New York, viele von ihnen der englischen Sprache nicht mächtig. Die verschiedenen Volksgruppen bildeten ihre eigenen Clans mit entsprechenden Anführern. Da sind beispielsweise die Iren, die keine Lust haben, im Bürgerkrieg mitzukämpfen, weil sie meinen, es sei ein Krieg des reichen Mannes. Und da sind die Natives, die für das Recht des schwarzen Mannes nicht sterben wollen. Aber anstatt sich in einer Art Anti-Kriegsmission zu verbrüdern, bekämpfen sich Iren und Natives bis aufs Blut. Der Film floppte in Amerika. Kein Wunder, denn neben allem Patriotismus ist er bitterböse und viele Amerikaner werden nicht mögen, was in dem Film erzählt wird. Abgesehen von der Korruption, die Polizisten und Politiker erfunden zu haben scheinen, wird hier gezeigt, wie Wahlkampfgegner buchstäblich aus dem Weg geräumt werden. Oder ein Politiker sagt, daß es ziemlich egal sei, wie die Leute wählen. Es käme vielmehr darauf an, wer die Stimmen auszählt (ein eindeutiger Verweis auf Florida, auch wenn Deutsche hier an Egon Krenz denken werden?). An einer anderen Stelle sieht man, wie Einwanderer vom Schiff kommend als erstes lernen, wo sie ihr Kreuzchen bei der Wahl zu machen haben. Als ob sie nichts anderes im Sinn gehabt hätten! Die Kamera begleitet nordamerikanische Soldaten beim Einschiffen. Sie fährt an der Reling hoch, dann weiter über das ganze Schiff und zeigt, daß zu gleicher Zeit auf der gegenüberliegenden Seite Särge mit toten Soldaten ausgeladen werden. Der Film ist nicht nur eine bitterböse Satire auf das damalige Leben, er hält den Leuten auch einen Spiegel bezüglich heutiger Lebensverhältnisse vor. Hat sich denn in den letzten 130 Jahren etwas geändert? Wohl kaum. Die Hauptrollen im Film sind glänzend besetzt. Cameron Diaz darf endlich einmal zeigen, was sie drauf hat. Interessant, daß man DiCaprios Rollen in "Catch me if you can" und "Gangs of New York" direkt miteinander vergleichen kann, da beide Filme fast zeitgleich auf DVD erschienen. Hier sollten auch die letzten Zweifler merken, was für ein guter Schauspieler er ist. Herausragend ist die Leistung von Daniel Day-Lewis. Er spielt Bill "The Butcher" derartig perfekt und facettenreich, daß man alles andere vergißt. Durch seine Leistung wird der Film noch sehenswerter. Für Freunde der Originalfassung: Day-Lewis ist Engländer. Wie lange mußte er wohl trainieren, um diesen Akzent sprechen zu können? Howard Shore hat den Score geschrieben. Ähnlichkeiten zu Herr der Ringe sind nicht ausgeblieben, insbesondere bei einem Thema war das ganz deutlich heraus zu hören. Es ist eher betrüblich, wenn ein Komponist sich selbst beklaut. Die Ausstattung ist ebenfalls erwähnenswert. So etwas können nur Amerikaner – auch, wenn in Rom gedreht wurde. Und dazu Michael Ballhaus" Kameraführung, bestehend aus Zooms, Kamera- und Steadicamfahrten. Alles, was das Herz begehrt. In einer Sequenz wird ein Beil von oben fotografiert, während es in Zeitlupe durch die Luft fliegt. Hier hält man unwillkürlich die Luft an! Das ist der Film auf den ich so lange gewartet habe. "Gangs of New York" hat all meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Martin Scorsese hat ein Epos geschaffen, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es gibt sie eben doch noch, die Lichtblicke, die guten Filme, auch wenn man bei dem ganzen Mist, der üblicherweise produziert wird, schier verzweifelt. "Gangs of New York" hätte mehr als einen Oscar verdient – und ist leer ausgegangen. Zu Amerika-kritisch...? Bild (9/10): Das Bild (2.35:1 anamorph) macht einen hervorragenden Eindruck. Der Sehgenuß wird nur durch ein leichtes Kantenflimmern und kaum sichtbare Nachzieheffekte geschmälert. Außer diesen beiden kleinen Einschränkungen sind keine Fehler festzustellen. Das sonst problematische Rauschen ist völlig eliminiert worden. Die Farben sind so kräftig und knackig, daß es ist eine Wonne ist. Die Kantenschärfe ist so gut, daß noch kleinste Details zu erkennen sind. Auch bei dem Kontrast wurde hervorragende Arbeit geleistet, denn auch in den vielen Szenen, die in Dunkelheit oder zumindest im Zwielicht spielen, ist alles zu erkennen. Ein großes Lob an Splendid, denn man hat hier leider schon ganz andere Sachen gesehen! Ton (9/10): Der Ton (Deutsch DTS, Deutsch/Englisch Dolby Digital 5.1) steht dem Bild in nichts nach. Die Spuren unterscheiden sich kaum, sind alle voluminös und dynamisch. Was auf einen zukommt, kann man bereits in der in der Inhaltsangabe beschriebenen ersten Sequenz des Films erleben, wenn die Schlacht zwischen den Gangs of New York stattfindet. Hier hämmert der Baß, Musik und Geräusche des Kampfgetümmels kommen aus allen Lautsprechern, die das Wohnzimmer zum Teil des Schlachtgetümmels werden lassen. Im weiteren Verlauf des Films gesellt sich zu der hervorragenden Soundabmischung der einfühlsame Score von Howard Shore, der sich wunderbar über alle Boxen verteilt. Extras (9/10): Die Doppel-DVD ist üppig mit Extras ausgestattet. Ein Making Of fehlt. Das ist nicht nur mutig, sondern es ist gut, denn meistens mutieren diese sogenannten Making Ofs ja zu langweiligen Bla-Bla-Lobgesängen, bei denen sich alle auf die Schulter klopfen. Der Bonusteil von Gangs of New York ist da ganz anders: Auf der ersten Scheibe befindet sich der Audiokommentar von Regisseur Martin Scorsese. Dank der Laufzeit des Films hat er hier Zeit, aus dem Vollen zu schöpfen. Es wird nie langweilig, was er zu sagen hat, ganz im Gegenteil. Nicht nur für Cineasten empfehlenswert! Die Features "Set Design" (10 min.) und "Erforsche das Set von Gangs of New York" (22 min) beschäftigen sich beide mit dem Set von Dante Ferretti, das in Rom originalgetreu aufgebaut wurde. Der italienische Set Designer berichtet über Einzelheiten und zeigt Entwürfe, im zweiten Teil geht er dann zusammen mit Scorsese die Straßen des Sets entlang. Hier hat man zudem noch die Möglichkeit, mittels Fernbedienung in 360-Grad-Schwenks die Gegend zu erforschen. In "Kostüm Design" erfährt man 8 min. lang näheres über die Kostüme. Wie sie entworfen, ausgesucht und geschneidert wurden. "Die Geschichte der Five Points" (12 min.) beschäftigt sich mit eben dieser. Wie vertrugen sich Deutsche und Iren in Five Points? Wie sah es aus, wie lebten die Menschen? Hier erfährt man es. In der "Discovery Channel Show "Die wahren Gangs of New York" erfährt man in gut 30 min. näheres über die New Yorker Banden. Anhand von Animationen und alten Bildern werden dem interessierten Zuschauer minutiös die historischen Details nähergebracht. Insbesondere wird hier auf den Bürgerkrieg eingegangen, der auch New York erfaßte. Den Abschluß der Extras bilden ein Musik-Video von U2, mehrere Trailer und eine Trailershow. Wahlweise kann man die Extras in Englisch oder mit eingesprochenem deutschen Kommentar sehen. Pirx Der Film ist brutal, aber sehr gut inszeniert, man hält es kaum für möglich, wie es damals zugegangen ist... Daniel Day-Lewis spielt absolut grandios! Doch auch das Bonusmaterial ist erwähnenswert und alles andere als alltäglich. Neben den vielen Hintergrundinfos, die man über die realen Zustände zu der Zeit bekommt, haben viele Extras auch deutsche Voice-Over. Man kann also entspannt zuhören und muss nicht immer die Untertitel lesen, die dann widerum vom Bild ablenken. Daniel Ein Epos den mann schon lang nicht mehr sah. Martin Scorsese ist eh der beste Regisseur weit und breit! und Leonardo DiCaprio glänzt in seiner Rolle, ganauso wie Cameron Diaz und Daniel Day-Lewis. Noir Der Film war ganz gut, nur war er für meinen Geschmack etwas zu brutal! Sibel |
Bewertung
89 %
Infos Anzahl der Medien: 2 Hülle: Digipak Distributor: Splendid Entertainment Regionalcode: 2 Bildformat: 2,35 : 1 anamorph Herkunft des Mediums: Deutschland Gewonnene PreiseGolden Globe 2002: Bester Regisseur; Martin Scorsese Golden Globe 2002: Bester Filmsong; Bono, Adam Clayton, The Edge, Larry Mullen Filmzitat(e)"Das kann ich nicht gebrauchen, was soll ich tun, es muss etwas geschehen." "Was hätten Sie da im Sinn?" "Weiß ich noch nicht. Vielleicht wäre es am besten, wir hängen jemanden." "Wen?" "Es muss niemand Wichtiges sein. Einfach nur irgendjemand, ein paar x-beliebige Eierdiebe..." |