Christie Malrys Blutige Buchführung

Originaltitel: Christie Malry’s Own Double-Entry
Filmlänge: 89 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2000
Herstellungsland: Großbritannien / Luxemburg / Niederlande
Erscheinungsdatum: 12.10.2006
EAN-Code: 4009750222263

deutsch 2.0
deutsch 5.1
englisch 2.0

Untertitel: keine

Fazit (6.5/10):
Wem sind sie noch nie in den Sinn gekommen, die Gewaltphantasien, wenn mal wieder alles schief gegangen ist, die Kollegen einen wieder tierisch nerven oder die Perle in der Dizze `ne klare Abfuhr erteilt hat? - Auch unserer Hauptperson, Christie Malry, spuken solche Gedanken im Kopf herum... nur setzt er sie nach und nach auch in die Tat um.

Obgleich der Film hin und wieder trotz Mangel von Motivation des Hauptcharakters vorangetrieben wird, ist er doch recht sehenswert, zumindest ist mir während der Spielzeit des Filmes nicht langweilig geworden. Einzig die Rückblenden in die Zeit des Leonardo DaVinci sind für mich vollkommen überflüssig, wenn nicht sogar nervend. In unregelmäßigen Abständen wird einfach ohne erkennbaren Grund zurückgesprungen, um im nächsten Moment schon wieder in der Gegenwart zu landen.

Politisch finde ich das Thema jedoch sehr gewagt für die heutige Zeit, wird doch aus dem harmlosen Sohn einer alkoholabhängigen, sitzengelassenen Frau im laufe des Filmes eine „Einmann-Terror-Zelle“, die Sprengstoffattentate in London durchführt. Zwar ist die Motivation für die Anschläge eher Frust als religiöses Bekenntnis, aber ich finde es trotzdem recht heikel, sich diesem Thema anzunehmen und die Gründe für die Anschläge dann auch noch für jeden ersichtlich und einsehbar zu erklären.

Leider ist der Film für die Story zu kurz geraten, so dass man hier doch mit einigen Denksprüngen zu tun hat, und einige Tatsachen mangels weiterer Thematisierung gekünstelt, unrealistisch und machmal sogar unlogisch wirkt.

Ein netter Film, den man sich vielleicht mal aus der Theke holen kann, sofern man mal was Anderes sehen will als nur Special Effects. Ein Kauf wird sich, denke ich, nur für die Hardcoresammler lohnen.

Bild (6/10):
Was Epix diesmal mit dem Bild gemacht hat, finde ich, im Hinblick auf die anderen Releases, die mir bisher in den Player gekommen sind, enttäuschend. Streckenweise ist der Film richtiggehend unscharf, an anderer Stelle wirkt durch seine Schärfe richtiggehend klinisch-steril. Gleiches gilt für die Farben. Auch hier schwankt es über die Lauflänge zwischen leicht verblasst und schön volle Töne.
Es ist zwar nicht so, dass der Film dadurch unansehnlich wird, aber es ist trotzdem leicht störend.

Ton (6.5/10):
Obgleich der Ton recht gut klingt, habe ich hier ein wenig zu meckern: Beim Starten der DVD kann ich nicht auf die deutsche 5.1-Tonspur wechseln, nur 2.0 und englisch 2.0 stehen hier zur Auswahl. Während es Filmes kann man dann auf die 5.1-Spur umschalten. Danach ist es aber, bis zum Auswerfen und erneuten einlegen der DVD, nicht mehr möglich über das Menü auf die dt. 2.0 Spur zu wechseln.
Am Audio selbst ist nicht viel zu bemängeln, auch in den recht basslastigen Discoszenen gehen die Dialoge nicht unter.

Manko für diejenigen, die nicht so gut hören können: Es sind keine Untertitel vorhanden.

Extras (4/10):
Neben der obligatorischen Trailershow für (9) weitere DVDs aus dem Epix-Programm sind der Originaltrailer zum Spielfilm, sowie einige Texttafeln mit den Biografien der Hauptdarsteller und Anmerkungen zur filmischen Umsetzung des Buches vorhanden. Den angegebenen deutschen Trailer habe ich auf der DVD nicht gesehen.
Alles in Allem konnten mich die Extras nicht besonders ansprechen, denn gerade Texttafeln sind auf einem audiovisuellem Medium recht schwer aufzugreifen.