Das Netz - LSD-Kybernetik und militärische Forschung
ARTE Edition

Originaltitel: Das Netz
Filmlänge: 115 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2004
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsdatum: 21.04.2006
EAN-Code: 4021308888004

deutsch 2.0
englisch 2.0

Untertitel: keine

Fazit (8.5/10):
Diese Dokumentation zeigt einen der spektakulärsten Kriminalfälle der USA. Angefangen hat es ganz harmlos. Es war aufgefallen, dass es im Umfeld von Computern von Begriffen wimmelte, die man aus anderen Zusammenhängen kennt. Mutimedia. Virtualität. Grenzüberschreitungen. Revolutionen aller Art. Das gehörte auch zu dem Programm einer in den 60er Jahren revoltierenden Kunstavangarde, die alle Grenzen zwischen Kunst und Leben auflösen wollte. Change now!

Also ein Cocktail aus Revolte, Rock und Pop. Faszinierend, aber gefährlich. Alles ist möglich, die Realität ist veränderbar. Du bist, was du sein willst.

Unter den Codenamen MK-ULTRA fanden von 1953 bis 1964 insgesamt 149 Versuchsreihen zu den Themen Drogen, Alkohol und Verhaltenssteuerung, Angst-, Schmerz-, und Gedächtnisforschung sowie Motivationstraining statt. Diese Experimente werden sowohl an Tieren als auch menschlichen Testpersonen durchgeführt. Diese "guinea pigs" - Armeeangehörige, Studenten und Insassen von Psychiatrien und Gefängnissen - nahmen freiwillig, teilweise aber auch unfreiwillig an Versuchen mit Elektroschocks, LSD und anderen Drogen sowie Gehirnoperationen teil.
Für die MK-ULTRA arbeiteten 185 nicht-staatliche Forscher an 44 Universitäten, 15 Forschungseinrichtungen oder pharmazeutischen Labors sowie 15 Krankenhäuser und 3 Haftanstalten. Forschungsunterlagen wurden begrenzt aufgezeichnet und später vernichtet. Verdeckt finanziert wurde das MK-ULTRA Programm über staatliche Zahlungen an Stiftungen, sie ihrerseits die Forschungen und Projekte durchführten.

In einer Mischung aus Laptop-Roadmovie und Dokumentation demonstriert Lutz Dammbeck, wie Kybernetik, Psychologie und Millitär im Zusammenhang stehen. Dennoch ergreift er zu keinem Zeitpunkt Partei, er überlässt es dem Zuschauer für sich alleine zu urteilen...

Bild (8/10):
Das (Voll-) Bild von Das Netz ist nicht einfach zu beurteilen, da es sich um s/w und Farbaufnahmen handelt. Während die Farbaufnahmen noch durch einen guten Kontrast und natürliche Farben unterstützt werden, muss man bei den s/w Aufnahmen leichte Schwächen und Fehler hinnehmen, die den Filmgenuss allerdings nicht beeinträchtigen. Denoch ist das Ergebnis sehr gut gelungen - 8 Punkte!

Ton (6/10):
Beim Ton kann man zwischen der englischen Fassung und einer deutschen Voice over wählen. Die Stimme der Sprecherin ist gut zu verstehen, bei Passagen die nicht übersetzt wurden, kann man optionale deutsche Untertitel hinzuschalten. Ansonsten gibt es keine wirklichen Höhen oder Tiefen, hier reicht es zu guten 6 Punkten!

Extras (4/10):
Das Bonusmaterial besteht aus dem Filmtrailer und aus Interviews mit Stewart Brand, Heinz von Foerster und Paul Garrin. Zu den im englischen Original vorliegenden Interviews gibt es immer noch Texttafeln mit der Biografie zu der jeweiligen Person.
Den Abschluss bildet das Dokument: Experimente der US-Army.