Fabian oder der Gang vor die Hunde

Berlin, 1931: Ein Ort zwischen Untermiete und Unterwelt, wo Bordelle Ateliers sind, Nazis auf den Straßen pöbeln und der junge Fabian tagsüber als Werbetexter arbeitet und nachts mit seinem Freund Labude durch die schrägen Etablissements der Stadt zieht. Erst als sich Fabian in die hübsche Schauspielerin Cornelia verliebt, scheint sein Leben für einen Moment ein bisschen weniger düster. Als er dann aber seinen Job verliert und sich Cornelias Zuneigung zu Ihrem Produzenten wächst, droht ihm die Situation zu entgleiten. Do not copy!

Originaltitel: Fabian oder Der Gang vor die Hunde
Filmlänge: 178 Min. (1080p)
Produktionsjahr: 2021
Herstellungsland: Deutschland / Österreich
Erscheinungsdatum: 14.01.2022
EAN-Code: 4061229160711

deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Untertitel: deutsch

Fazit:
Schon im Jahre 1931 schrieb Erich Kästner den Großstadtroman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“, der am Vorabend der „Machtergreifung“ Adolf Hitlers spielt. In den Roman, der autobiografische Züge aufweist, steht der Germanist Dr. phil. Jakob Fabian im Mittelpunkt, der mit den unmoralischen Berliner Nachtleben konfrontiert wird. Regisseur Dominik Graf, der zusammen mit Constantin Lieb das Drehbuch zum Film Fabian oder der Gang vor die Hunde verfasste, nahmen dich den Roman von Erich Kästner als Vorlage und schufen daraus den eben genannten Film. Herausgekommen ist ein sehr gutes Drama mit kleinen Schwächen, welches in der Hauptrolle mit Tom Schilling punkten kann.

Zu Beginn ist die Geschichte etwas verwirrend, es gibt kleine Ausschnitte aus der Vergangenheit zu sehen, scheinbar in Super-8 aufgenommen, wobei auch Originalaufnahmen vorhanden sind. Uns scheint es, als wolle Graf die Zuschauer zwingen nachzudenken, zu überlegen. Dazu kommen die Kulissen und Kostüme der damaligen Zeit, welche nicht immer ganz passen, uns aber gut gefallen haben. Die Kameraführung ist wieder sehr gelungen und die Darsteller passen. Neben Tom Schilling sind unter anderem Saskia Rosendahl als Cornelia Battenberg, Albrecht Schuch als Stephan Labude, Meret Becker als Irene Moll, Michael Wittenborn als Gerichtsrat Labude, Petra Kalkutschke als Mutter Fabian, Elmar Gutmann als Vater Fabian und Aljoscha Stadelmann als Produzent Makart mit dabei.

Fabian oder der Gang vor die Hunde ist kein Film für „nebenbei“, kein Streifen für die breite Masse. Die Zuschauer bekommen hier ein knapp dreistündiges Drama zu sehen, welches trotz langer Laufzeit keine Längen aufweist. Wir raten daher jedem, diesen Film eine Chance zu geben und sich auf den Streifen einzulassen. Ab in die 1930er Jahre nach Berlin – und einfach mitreißen lassen.

Das Allererste, was den Zuschauern zu Beginn des Films auffällt, ist das Bildformat. Während die heutigen Filme in der Regel in 16:9 vorliegen, kommt Fabian oder der Gang vor die Hunde in einem für viele ungewohnten Vollbildformat daher. Die künstlerische Entscheidung, den Film in den „alten Format“ darzustellen, stammt vom Regisseur, der sich bewusst für das Vollbild entschieden hat. Dazu kommen frische und warme Farben und ein satter Kontrast, welche ein gutes Zusammenspiel bieten. Die Schärfe hat uns in den Nahaufnahmen gut gefallen, bei schnellen Bewegungen und in der Totalen kann diese etwas in die Knie gehen. Wobei vielleicht erwähnt werden sollte, dass wir über eine 120 Zoll Leinwand geschaut haben, Zuschauer mit einem kleineren Fernseher werden die kleinen Schwächen vielleicht gar nicht auffallen.

Der Ton punktet mit einer sauberen Dialogwiedergabe. So sind die Stimmen der Darsteller jederzeit gut zu verstehen, Rauschen oder andere Fehler sind nicht vorhanden. Auch die Stimme aus dem Off ist passend und gut zu verstehen, diese bietet den Zuschauern viele interessante Informationen. Insgesamt eine solide technische Seite, wir sind auf jedem Fall zufrieden. Das Bonusmaterial besteht aus einem Audiokommentar mit Dominik Graf, einem knapp 22-minütigen, interessanten Making of und einer kleinen Trailershow.