Harrison Ford wurde am 13. Juli 1942 in Chicago/ Illinois, USA geboren. Als Sohn eines Iren (Christopher Ford) und einer Russin (Dorothy Ford) wuchs Harrison in seinem Geburtsort zusammen mit seinem Bruder Terence Ford auf.
Nach Abschluss der High School besuchte er zunächst das Ripon College in Wisconsin, an dem er jedoch nicht durch sonderlich gute schulische Leistungen auffiel. Vielmehr interessierte ihn schon damals einzig und allein der Schauspielkurs und so entschloss sich Harrison schnell, dieses Handwerk zu erlernen.
Zusammen mit seiner Frau Mary Marquardt (er hatte sie am Ripon College kennengelernt) machte sich Ford Mitte der 60iger auf den Weg nach Los Angeles, weil er dort auf bessere Rollenangebote hoffte.
Dort angekommen bewarb sich Harrison direkt bei namenhaften Firmen wie Columbia Pictures. Universal und MGM. Tatsächlich entdeckte ihn schnell ein Talentsucher der Firma Columbia Pictures und nahm ihn unter Vertrag. Durch ein Förderprogramm konnte Harrison so in kleineren Rollen Schauspielerfahrung sammeln und gab 1966 sein Kinodebüt als Hotelpage in "Immer wenn er Dollars roch".
Nach gut einem Jahr wechselte Harrison jedoch zu der Firma Universal, was sich allerdings nicht als gewünschter Karriereschub erwies.
Ohne Schauspielausbildung und Erfahrungen wollte ihn so richtig keiner unter Vertrag nehmen. Also musste Harrison langsam Geld verdienen und arbeitete zunächst als Zimmermann in einer Schreinerei.
Trotz der herben schauspielerischen Rückschläge ließ sich Ford nicht entmutigen und bewarb sich weiterhin für Rollen. So wurde er 1973 schließlich für den Film "American Graffiti" gecastet und durfte eine kleine Rolle neben Richard Dreyfuss übernehmen. Der Regisseur des Films war ein damals noch unbekannter Mann namens George Lucas. Der Film war so erfolgreich, dass Francis Ford Coppola (Onkel von Nicolas Cage und berühmter Regisseur und Produzent) Harrison Ford für sein Geheimdienst-Drama "Der Dialog" engagierte.
Nachdem auch dieser Film Harrison gute Kritiken einbrachte, dauerte es dennoch weitere vier Jahre, bis sich Lucas wieder bei Harrison Ford meldete. Es sollte ein SciFi-Film gedreht werden und George benötigte noch einen Darsteller für einen Weltraum-Cowboy. Harrison Ford willigte ein und präsentierte 1977 den Han Solo in "Krieg der Sterne". Der Film wurde zum absoluten Blockbuster, spielte an einem Wochenende über 10 Millionen Dollar in die Kassen und begeisterte die Menschen weltweit. So wurde Harrison Ford über Nacht an die Spitze Hollywoods katapultiert. Der Durchbruch war geschafft!
Auch in den folgenden zwei Teilen von "Star Wars" konnte Ford seine Rolle 1980 in "Das Imperium schlägt zurück" und 1984 "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" noch ausbauen und gewann weiter an Sympathien.
Endlich hatte er die so nötige, finanzielle Sicherheit. Denn während seine Schauspielkarriere ihren Lauf nahm, wurden seine Söhne Benjamin (1967) und Willard (1969) geboren.
Anfang der 80iger Jahre entwickelten George Lucas und Steven Spielberg ein neues Projekt, für das sie eine Hauptrolle zu besetzen hatten. Für den abenteuerlustigen und mutigen Archäologen Indiana Jones sollte zunächst Tom Selleck in Frage kommen. Da dieser jedoch nicht aus seinem bestehenden Vertrag für die Serie "Magnum" kam, wurde die Rolle schließlich an Harrison Ford vergeben.
Ford konnte nicht ahnen, was dies für seine weitere Karriere bedeuten sollte. Als engagierter Schauspieler nahm er seine Rolle sehr ernst und machte viele der Stunts selbst. Auch den Umgang mit der berühmten Peitsche brachte er sich in mühevoller Arbeit bei.
Die Mühen sollten sich auszahlen, denn hier konnte Ford die Hauptrolle überzeugend darstellen. Sowohl Kritiker, als auch das Publikum befanden die Leistungen für sehr gut. Die Verkörperung des Indiana Jones machte Ford über Nacht zum Star und nachdem die Reihe ebenfalls zur Trilogie ausgeweitet wurde, konnte er auch international seinen Durchbruch feiern.
Dem bodenständigen Harrison Ford war der permanente Vergleich mit dem Helden Indi jedoch eher peinlich und so versuchte er nebenher immer wieder andersartige Rollen zu übernehmen. So war er auch in weiteren erfolgreichen Produktionen wie "Blade Runner" oder "Der einzige Zeuge" zu sehen. Aber auch ein paar Ausflüge in romantische Filme (Die Waffen der Frauen, Sabrina) wagte Ford von Zeit zu Zeit.
Der riesen Rummel um seine Person führte schließlich zur Trennung von seiner Jugendliebe Mary Marquardt. Er lernte Melissa Mathison (Drehbuchautorin) kennen. Ihre gemeinsame Abneigung gegen den Starrummel Hollywoods führte die beiden aufs Land. Sie kauften sich 800 Morgen nahe der Stadt Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming. Ihr Haus besitzt keine luxuriösen oder extravaganten Züge und in der kleinen Gemeinde sind die beiden sehr beliebt.
Die beiden haben zwei Kinder, Malcom (1987) und Georgia (1990).
Harrison ist außerdem ein leidenschaftlicher Umweltschützer und Pilot. Neben seinen Lieblingsfahrzeugen stellt er seinen Hubschrauber auch gern der Gemeinde in Jackson Hole zu Rettungszwecken zur Verfügung.
Seit 2003 ist er mit der Schauspielerin Calista Flockhart (Ally McBeal) liiert.
Ford engagiert sich nebenher noch zusätzlich stark für den Umweltschutz. Als Anerkennung für seinen Einsatz wurden eine Ameise (Pheidole harrisonfordi) und eine Spinne (Calponia harrisonfordi) nach ihm benannt.
Die Liste seiner erfolgreichen Filme ist lang. Sei es "Auf der Flucht" neben Tommy Lee Jones, "Vertrauter Feind" mit Brad Pitt oder "Air Force One", mit Widersacher Gary Oldman. Es ist fast immer die Rolle des einfachen Mannes, der durch missglückte Umstände in die Enge getrieben wird, die er nahezu perfekt verkörpern kann.
Harrison Ford gilt heute als einer der stärksten Filmstars Hollywoods und Auszeichnungen bekam der sympathische Schauspieler bereits zur Genüge (Star des Jahrhunderts, Sexiest Man Alive, Life Achievement Award, Stern auf dem Walk of Fame).
Seine bodenständige und überzeugende Art macht ihn zu einem Schauspieler der Sonderklasse. Die filmischen Meisterwerke und seine grandiosen Rollen werden ihn irgendwann wahrscheinlich unsterblich machen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Ford nicht auf seine Ranch in Wyoming zurückzieht, sondern weiterhin der Schauspielerei treu bleibt.
Do not copy!Text © Meike Dieckmann