Nachdem die neuen Konsolen auf dem Markt kamen, werden immer mehr alte Spiele aufpoliert. Manchmal macht es Sinn, manchmal eher nicht. Nun kommt als EA um die Ecke und bringt das Remake von „Dead Space“ für die Xbox Series X/S, PC und Die PlayStation 5 in den Handel. Wir können in diesem Fall gleich vorwegnehmen, dass sich das Remake auf jedem Fall lohnt! Das erste Spiel der Reihe, auf der das Remake basiert, kam 2008 für die PlayStation 3, die Xbox 360 und dem PC in den Handel, nun gibt es also den überarbeiteten Klassiker. Wie kann man es beschreiben? Vielleicht als „Resident Evil“ im Weltraum, ja, das passt gut. Der Spieler muss Rätsel lösen und Monster jagen und töten. Kleiner Tipp: Man bekommt hier keinen Shooter, sondern ein reinrassiges Survival-Horror-Spiel geboten. Mit der Munition muss man vorsichtig umgehen, denn diese ist im Spiel rar gesät. Dafür gibt es jede Menge Schockmomente, Goreeffekte und auch Rätsel geboten, die allerdings leicht zu lösen sind.
Aber, worum geht es im Spiel? Das Minen-Raumschiff, die USG-Ishimura, ist im All auf der Suche nach Ressourcen. Alles läuft nach Plan, bis das Schiff plötzlich einen Funkspruch von der Erde empfangen soll, der allerdings nicht durchkommt. Daraufhin macht sich der Ingenieur Issac Clarke in einem Reparaturschiff auf dem Weg, um die Anlage zu reparieren. Dieser hat sich für die Aufgabe freiwillig auf der USG-Ishimura gemeldet, nicht ahnend, dass ihm das größte Abenteuer seines Lebens bevorsteht. Als Clarke auf der USG-Ishimura ankommt wirkt das Schiff wie ausgestorben. Wären da nicht Leichenteile und Blut, könnte man meinen das die Besatzung das Schiff sich selber überlassen hätte. Leider ist dem nicht so, denn die komplette Besatzung wurde nicht nur getötet, sondern regelrecht niedergemetzelt und zerfetzt. Die Spuren zeigen, dass die Mannschaft sich im Todeskampf gewehrt hat – ohne jedoch eine Chance zu haben. Clarke durchsucht das Raumschiff, immerhin war seine Freundin hier an Bord. Doch es gibt kein Zeichen, dass irgendwer überlebt haben könnte. Clarke und seine Mannschaft stehen noch unter Schock, als ihnen das erste Monster gegenübersteht: Eine Gestalt aus zusammengesetzten Menschenteilen. Und diese Kreatur hat auch noch Freunde mitgebracht.
Die Geschichte ist vielleicht nicht innovativ, aber sie reicht auf jedem Fall aus um das Spiel interessant zu gestalten. Ok, etliches war schon in „Alien“ oder „Solaris“ zu sehen und der Vergleich mit Resident Evil ist in der Tat nicht falsch. Aber dennoch sollte das die Fans nicht abschrecken, denn die Umsetzung, und somit auch das Remake, sind wirklich klasse! Was gibt es nun zu tun? Der Spieler übernimmt die Rolle des Isaac Clarke. In der Third-Person-Perspektive steuert man nun seine Figur durch die Level. Und es lohnt, sich immer mal wieder gut umzusehen. Zum einem wegen der Monster, zum anderen wegen der fantastischen Grafik. Es sind sehr viele Licht- und Schatteneffekte vorhanden, die Level sind mit sehr vielen und liebevoll gestalteten Details versehen. Die einzelnen Räume auf dem Schiff wissen durch ihre Vielfalt zu überzeugen und die Zwischensequenzen sind sehr gut gelungen. Auch die Splatter-Effekte können sich mehr als sehen lassen - da kann Resident Evil getrost einpacken.
Und was ist nun neu? Die wichtigste Neuerung ist wohl, dass Issac eine Stimme bekommen hat – und das im wahrsten Sinne des Wortes. War er im ersten Spiel der Reihe noch stumm, gibt er nun sein Bestes um beispielsweise Fragen zu beantworten. Natürlich wurde die Bildqualität angepasst, die Spieler bekommen nun ein besseres Bild mit viel mehr Details geboten. Auch der Ton klingt viel besser, man bekommt hier einen atmosphärischem 3D-Sound geboten, der einen schnell gefangen nimmt. Die Geräusche sind authentisch lassen dem Spieler oftmals die Haare zu Berge stehen (im positiven Sinne). Dieses Spiel muss unbedingt über eine Surround Anlage gespielt werden, denn nur so kommt der Sound auch richtig zur Geltung. Zusammen mit der passenden Musik entsteht eine dichte Geräuschkulisse, die ich vorher noch nie bei einem Spiel erlebt habe. Die Steuerung ist einfach, so dass auch Anfänger schnell mit dem Pad klarkommen werden. Zwar muss man einige Kombos lernen, diese gehen jedoch schnell in Fleisch und Blut über. Über wie viel Energie man noch verfügt erfährt man, wenn man auf die Leuchtioden achtet die Clarks auf dem Rücken hat. Das Inventar ist gleichgeblieben. Es reicht ein Knopfdruck – und schon öffnet sich während des Spiels ein Hologramm. Das wurde absichtlich so gestaltet, weil man auch im realen Leben nicht einfach die Zeit anhalten und nach einer Waffe suchen kann. So ist der Spieler angehalten auch währende des Waffenwechsels auf seine Umgebung zu achten und eventuelle Gegner zu erspähen. Um die Energie aufzufüllen, reicht ebenfalls ein Tastendruck, so dass man dazu nicht extra das Inventar aufrufen muss.Auf die gleiche Art kann der Spieler auch eine Karte aufrufen, welche die Umgebung in 3D zeigt. Diese kann man drehen und wenden, so dass auch der kleinste Winkel auf dem Schiff zu sehen ist.
Auf einem Mehrspieler-Modus wurde bewusst verzichtet, was wir persönlich auch gut finden. Denn nur so kann sich die Atmosphäre im Spiel richtig entfalten. Auch das Dead Space keine Jugendfreigabe bekommen hat ist vernünftig. Denn hier bekommt man viel Blut, jede Menge Gliedmaßen und Leichen zu sehen. Ebenso hat der Spieler die Möglichkeit die Monster durch Tritte endgültig das Garaus zu machen, was für zartbesaitete Seelen kein schöner Anblick ist. Auch wenn Clarks selber das Zeitliche segnet, ist dieses Zerstücklungsszenario kein schöner Anblick. Splatter-Fans kommen hier aber auf jedem Fall auf ihre Kosten! Auch wenn es „nur“ ein Remake ist, „Dead Space“ sollten sich die Spieler nicht entgehen lassen. Die Story ist interessant, die Atmosphäre mehr als gelungen und die Soundeffekte ungeschlagen. Mein Tipp: Dieses Spiel sollte man am besten in der Nacht über die Anlage spielen – da kommt richtiges Feeling auf!
(sk)